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Die Zolltarifnummer bezeichnet die numerische Codierung einer Ware und dient der eindeutigen Identifikation. Für die Ermittlung der korrekten Nummer ist die Beschaffenheit, Funktion und Zweckbestimmung der Ware wichtig.
Gib eine eindeutige Warenbeschreibung ein.
Je genauer Du die Eigenschaft der Ware beschreibst, desto besser.
Beispiel: „Mango, Frucht, frisch“ statt „Mango“
Du möchtest weitere Zolltarifnummern finden?
Mit Hilfe der Zolltarifnummer werden Einfuhr- und Ausfuhrabgaben ermittelt. Auch die Informationen zu möglichen Präferenzbestimmungen sowie der Warenursprung stecken in der Nummer.
Die ersten sechs Stellen einer Zolltarifnummer gelten in allen Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation (WTO). Das von ihr entwickelte Harmonisierte System (HS) ist die Grundlage zur Codierung von Waren des internationalen Handels und wird alle fünf Jahre überarbeitet.
Für die Zollabwicklung wichtig zu wissen: Bei einer Einfuhranmeldung muss die 11-stellige Zolltarifnummer, bei der Ausfuhranmeldung die 8-stellige Warennummer angegeben werden.
Zolltarifnummer, Warennummer, HS-Code – oft werden diese Begriffe synonym zueinander verwendet. Allerdings gibt es Unterschiede. So beschreibt der HS-Code nur die ersten sechs Stellen. Die statistische Warennummer umfasst acht Stellen. Sie ist in der Regel identisch mit dem achtstelligen Warencode, der für die Ausfuhr verwendet wird, kann aber auch eine nationale Warennummer sein.
Der bei der Ausfuhr verwendete Code wird gerne Warentarifnummer genannt, da ein Einreihen in den Zolltarif notwendig ist. Ein ebenfalls häufig verwendeter Begriff im Extrahandel ist die Zolltarifnummer. Sie ist bei Einfuhren elf Stellen lang und kann bei bestimmten Waren aus den Bereichen Marktordnungsrecht und Verbrauchsteuern sogar noch durch jeweils 4-stellige Zusatzcodes "erweitert" werden. Es lohnt sich daher, einen Blick auf die verschiedenen Stellen einer Zolltarifnummer zu werfen.
Die ersten sechs Stellen werden weltweit in der HS-Nomenklatur geregelt und sind in nahezu allen Ländern gleich. Die ersten beiden Stellen bezeichnen dabei das Kapitel, die nächsten beiden die Position und die fünfte und sechste Stelle die Unterposition im Harmonisierten System.
In Europa wird beim Export eine achtstellige Warennomenklatur verwendet – die nächsten beiden Stellen nach dem HS-Code werden dabei durch die Kombinierte Nomenklatur (KN) geregelt. Diese Nummern der KN gelten nur innerhalb der Europäischen Union.
Bei der Einfuhranmeldung werden noch drei weitere Stellen vergeben. Die neunte und zehnte Stelle stehen für gemeinschaftliche Maßnahmen der EU – in diesem Zusammenhang auch bekannt unter der Abkürzung TARIC. Die elfte Stelle wird für nationale Zwecke verwendet. Sie dient beispielsweise der Verschlüsselung von Umsatzsteuersätzen oder nationalen Verboten und Beschränkungen. Verbindliche Tarifauskünfte dazu erteilt das Hauptzollamt Hannover.
Ein Beispiel für die Verschlüsselung der Umsatzsteuer, die in der letzten Stelle zu finden ist und bei der das korrekte Einreihen einen spürbaren Unterschied in der Besteuerung macht:
Der passende HS-Code bzw. die korrekte Zolltarifnummer ist nicht nur für die reibungslose Zollabwicklung, einen schnellen Versand und die Vermeidung von Zusatzkosten und Zöllen wichtig. Zum Beispiel orientieren sich auch Präferenzregelungen zur Einfuhr und Ausfuhr an der richtigen Zolltarif- bzw. Warennummern.
Vorsicht bei der Recherche in Online-Portalen, denn die Zuordnungen sind nicht immer ganz eindeutig. Hilfreich ist auch die Datenbank für verbindliche Einreihungen der EU-Kommission EVZTA. Dort kann man in bereits erteilten Auskünften der Zollverwaltung prüfen, ob man eine ähnliche Ware findet.
Die richtige Zolltarifnummer kann auf unterschiedliche Weisen ermittelt werden. Hier stellen wir dir Verzeichnisse und Datenbanken vor, die wir dir für die Suche empfehlen. Hier findest du korrekte Codierungen und kannst europäische Entscheidungen zum Tarifieren einsehen.
Die deutsche Zollverwaltung liefert mit dem Elektronischen Zolltarif EZT-Online die Möglichkeit, die passende Zolltarifnummer zu ermitteln. Außerdem werden alle relevanten Maßnahmen zur ausgewählten Zolltarifnummer angezeigt, zum Beispiel Drittlandszollsatz, Genehmigungspflicht oder Ausfuhrerstattungsmaßnahme. Zusätzlich ist im Bereich Einfuhr eine Verbrauchsteuernomenklatur integriert.
Seit Mitte 2020 bietet das Statistische Bundesamt (DESTATIS) zusammen mit dem Fachverlag Reguvis eine Möglichkeit zur Online-Recherche für den 8-Steller an.
In der Datenbank zur Ermittlung von Warennummern erhältst du neben der Einreihung auch Hinweise zu allgemeinen Vorschriften, den besonderen Maßeinheiten und zum Länderverzeichnis.
Aus der Warentarifnummer resultieren sowohl Abgabensätze als auch eventuell notwendige Unterlagen, die bei der Abfertigung vorzulegen sind. Um den Wirtschaftsbeteiligten Rechtssicherheit zu bieten, damit sie Kosten und Aufwendungen im Voraus richtig kalkulieren können, steht es jeder berechtigten Person frei, bei den Zollbehörden eine verbindliche Auskunft über die zolltarifliche Einreihung der Ware zu beantragen.
Die Zolltarifdatenbank der Europäischen Union TARIC enthält Zollsätze für den Import in die EU, alle Maßnahmen im Zusammenhang mit zolltarifären, handelspolitischen und agrarpolitischen EU-Vorschriften sowie Verbote und Beschränkungen.
Alle Entscheidungen zu verbindlichen Zolltarifauskünften werden in einer EU-Datenbank (European Binding Tariff Information - EBTI) gesammelt. In dieser kannst du nachschlagen, wie sich Zollbehörden bei der Einreihung von Gütern oder Warengruppen entschieden haben. Gelegentlich sind auch Bilder zur besseren Anschauung bei den Begründungen eingefügt.
Wähle unter „Erteilendes Land“ beispielsweise Deutschland aus und suche mit Teilen des Nomenklatur-Codes, Stichwörtern oder Warenbeschreibungen nach vorhandenen Tarifauskünften.
Neben verbindlichen Zolltarifauskünfte, Kombinierte Nomenklatur (KN) und Erläuterungen sowie TARIC-Informationen, findest du bei der CLASS-Abfrage der Europäischen Kommission (TAXUD) auch Urteile des Europäischen Gerichtshofes. Ob Schlussfolgerungen des Ausschusses für den Zollkodex oder Einreihungsverordnungen – die Abfrage liefert detaillierte Auskünfte. Suchst du beispielsweise nach einem EuGH-Urteil, kannst du dies bei deiner Anfrage eingeben und schnell zur gewünschten Information gelangen. Vorwissen zu deinen Gütern ist allerdings zwingend notwendig.
Um falsche Steuerfestsetzungen zu verhindern und unerlaubte Ausfuhren zu vermeiden, brauchen Unternehmen die richtige Waren- oder Zolltarifnummer für ihre Waren – sowohl für den Export als auch den Import. Das ist allerdings keine einmalige Angelegenheit: Zum Jahreswechsel wird der Code der Kombinierten Nomenklatur (KN) neu herausgegeben und auch Änderungen des Harmonisierten Systems (HS) stehen alle fünf Jahre an. Die letzte wurde zum 1. Januar 2022 wirksam.
Mit der Durchführungsverordnung (EU) 2023/2364 vom 26. September 2023, die am 31. Oktober 2023 von der EU-Kommission veröffentlicht wurde, sind die Änderungen der Kombinierten Nomenklatur, also der 7. und 8. Stelle in der EU bekannt.
Die im Anhang aufgeführten Warennummern müssen ab 1. Januar 2024 von Unternehmen in Ausfuhren oder in innergemeinschaftlichen Vorgängen gemeldet werden.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Weitere Anpassungen wurden bei der Einreihung einiger Stoffe in der Liste der Freinamen für pharmazeutische Stoffe in den Anhängen zum Zolltarif vorgenommen.
Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) hat die Änderungen des Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik 2024 am 2. November aktualisiert. Den Einblick in die textlichen Änderungen sowie tabellarische Gegenüberstellungen von derzeit gültigen und neuen gültigen Warennummern erhältst du hier:
>> DESTATIS: Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik 2024
In einer textlichen Gegenüberstellung werden die einzelnen Änderungsarten ausgewiesen. Auf einen Blick werden bspw. textlich geänderte (T), gelöschte (X), mit geändertem Inhalt wiederverwendete (W) oder neu hinzugekommene (N) Warennummern mit Kürzeln gekennzeichnet.
Beachte Besonderheiten: Einige Warennummern lassen keine eindeutige Zuordnung zu. Dabei können einer geänderten Warennummer aus dem Jahr 2023 mehrere Warennummern für 2024 zugeordnet werden (Gegenüberstellung „1:n“ und „m:n“). Hier entnimmst du für die Neutarifierung die Änderungen aus der Textbeschreibung.
Im tabellarischen Anhang erhältst du anschließend auf den Seiten 8 und 9 die Veränderungen der 8-Steller für einen schnellen Abgleich.
Nur aktuelle Zolltarifnummern sind korrekte Zolltarifnummern – daher ist eine Überprüfung und die Pflege in deinen Stammdaten und Vorlagen notwendig. Dies funktioniert je nach Software und Datenservice automatisch. Oder du nimmst die Änderungen mithilfe des von DESTATIS aktualisierten Warenverzeichnisses manuell vor. Du kannst aber auch einfach den Tarifierungsservice von Customs Heroes nutzen. Hier gelangst du zum Tarifierungs-Angebot.